Portrait: Firma HAKO-Lehrmittel

In der Rubrik “Portrait” stellen wir in loser Reihenfolge die Unternehmen auf den Härten vor. Heute die Firma Hako-Lehrmittel.

Die Firma Hako-Lehrmittel hat sich auf die Herstellung von hochwertigen OH- und Schnittmodellen spezialisiert. Unsere Modelle werden in über 70 Länder exportiert. Wir fertigen auch Sondermodelle nach Kundenwunsch für Schulungen, Messen und Ausstellungen. Etliche Weltfirmen der Kfz-Technik gehören zu unseren zufriedenen Kunden.

Die Produktion erfolgt ausschließlich am Standort in Reutlingen. Das Team, es besteht aus Ingenieuren, Facharbeitern Metall und Kfz sowie einigen Angelernten, besitzt Jahre an Erfahrung in der Herstellung von Schnitt- und Overheadmodellen.

Overheadmodelle

Overheadmodelle werden hauptsächlich in der Didaktik eingesetzt. Beweglich und aus Plexiglas. Auch in diesem Bereich bietet Hako individuelle Kundenlösungen an.

Schnittmodelle

Hako-Lehrmittel fertigt Schnittmodelle exakt nach Kundenwunsch. In jeder Komplexität, aus jedem Material und in unterschiedlichen Ausführungen.

Für Messe, Schulung und Showroom.

Firma HAKO Lehrmittel jetzt auf den Härten

Es war kein bewusster Ansatz, dass die Firma HAKO Lehrmittel, im Sommer 2016 nach Kusterdingen-Wankheim zog, eher ein nach und nach entstandenes Bewusstsein. Denn seit Geschäftsführer Bastian Koch 2009 mit seiner vierköpfigen Familie nach Mähringen gezogen war, nervte ihn zunehmend die Fahrerei von den Härten in die Reutlinger Innenstadt, an deren Rand die Firma HAKO seit 1993 ihren Sitz hatte. Immer mehr Verkehr, immer längere An- und Heimreisezeiten forderten ihren Tribut. Dazu kam, dass die Lage in einem Mischgebiet in der Innenstadt nicht nur Ärger wegen Lärm, Geruch und Anlieferverkehr mit den Nachbarn zur Folge hatte, mit der Zeit wurden auch die Räume zu klein und letztendlich zu teuer. In einem vorfühlenden Gespräch mit der Bank stellte Bastian Koch fest, dass ein Neubau eigentlich eine gute Alternative ist, „zudem mit vielen Vorteilen und vor allem günstig, wenn man allein von der Miete ausgeht“, wie er es formuliert.

Es war die richtige Entscheidung

Dass ein ideales Gewerbegebiet quasi vor der Haustüre liegt, hatte er bei den vielen Vorbei-Fahrten zwar mitbekommen, aber erst nach den ersten vagen Überlegungen gründlicher ins Auge genommen. Für die Härten sprach vor allem die Lage, die schnelle logistische Anbindung nach Reutlingen, Tübingen oder auch Stuttgart. In einem Gespräch mit Bürgermeister Dr. Jürgen Soltau bewarb sich HAKO um einen Platz im Gewerbegebiet und erhielt ein für die Firma optimales Grundstück mit zehn Ar Fläche, das rund zwei Jahre später auf insgesamt 17 Ar erweitert werden konnte. Die reine Bauzeit der Fertighalle betrug ein halbes Jahr, der Neubau auf dem kleineren Geländeteil wurden Anfang 2020 beendet.

Wir können nun auch andere Aufträge abwickeln, weil wir mehr Platz zum Arbeiten haben und die Anlieferung ebenerdig erfolgt.

Bastian Koch, Geschäftsführer

Das unterkellerte Gebäude – die schweren Maschinen wurden hier schon eingestellt, ehe die Decke gezogen wurde – bietet nicht nur mehr Fläche als der alte Firmensitz, sondern hat auch einen Lastenaufzug und vor allem wurde es in mehrere Bereiche für die einzelnen Arbeitsschritte unterteilt. Das bedeutet, dass die Mitarbeiter mehr Platz in ihrem Bereich haben, ihre Arbeit konzentriert durchführen können und so die Arbeitsabläufe für die Schnittmodelle effektiver und produktiver sind.

Und in der kleineren Halle hat man Platz für eine mögliche Erweiterung, momentan dient sie als Lager und Abstellfläche.

Vor allem Asiaten sind begeistert

Die hergestellten Schnittmodelle werden weltweit ausgeliefert: 2019 kam Chile und Russland dazu, neu ist Australien und Kunden gibt es in Malaysia, Taiwan, Japan, Senegal, Ruanda, Äthiopien oder Peru. Über Mundpropaganda oder bestehende Händler entstehen die Kontakte. „Vor allem die Asiaten sind begeistert von unseren Angeboten“, berichtet Koch.

Allerdings haben sich in den vergangenen zwei, drei Jahren auch die Lehrpläne in den Schulen, bei den Maschinenbauern, Zulieferern und vor allem im Kfz-Gewerbe teils sehr grundlegend geändert. Es ist alles im Umschwung, im Aufbruch: Viel wird jetzt auf E-Mobilität gesetzt, es werden ständig neue Konzepte entwickelt mit ebenfalls neuen Einzelteilen. Auch davon braucht man in den Firmen, den Schulen oder auf Messen und Schulungsveranstaltungen neue Schnittmodelle – und die sind eine neue Herausforderung für die Firma HAKO, die sich auch auf Sondermodelle konzipiert hat. Diese Schnittmodelle für Motoren, Getriebe, Achsen, Einspritzpumpen, Abgasreinigung, Turbolader, E-Mobilität u.v.m. bieten einen „Einblick“ in das Innere des jeweiligen Motors oder technischen Gerätes.

Bewegungsmodelle in 400 verschiedenen Varianten

Hergestellt werden auch Overhead-Modelle aus Plexiglas, die aber mehr oder weniger von digitalen Modellen abgelöst wurden. Diese zweidimensionalen Bewegungsmodelle gibt es in rund 400 verschiedenen Varianten.

Die originellsten Modelle, welche die Firma hergestellt hat, waren der Zylinderkopf eines Schiffmotors, immerhin einen Meter auf einen Meter groß und 600 Kilogramm schwer. Oder auch der „Stern“-Motor eines Flugzeuges; dieses 900-PS-Modell steht heute in einer Schule in Ulm.

Bastian Koch, dessen Frau Alexandra das Büro organisiert, beschäftigt noch drei Mitarbeiter und immer wieder Jobber in seinem Betrieb. Dass er vom Reutlinger Baumgartenweg auf die Härten umgezogen ist, hat er keine Sekunde bereut – zumal er festgestellt hat, dass der Grundstücksmarkt momentan für Handwerksbetriebe in mittlerer Größe total leergefegt ist. „Die Härten sind eine ‚gechillte’ Ecke“, ist seine Meinung. Die Leute sind offen, der Umgang angenehm und die Lebensqualität hoch. Auch im privaten Bereich passt da alles, denn die Wege sind kurz, Kindergarten, Schule und Einkaufsmöglichkeiten vorhanden.

Webseite: www.hako-lehrmittel.de

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